Jeck im Hüsje – wo der Hoppeditz hockt und Geschichten sabbelt


Wer glaubt, Karneval sei nur Kamelle, Konfetti und Kölsch, der war noch nie im Hoppeditz Hüsje in Köln-Dünnwald. Dieses charmante Mini-Museum im Veedel ist eine wahre Schatztruhe närrischer Erinnerungen – liebevoll zusammengetragen von den „Fidelen Jonge“, der Großen Dünnwalder Karnevalsgesellschaft von 1927 e.V. Hier lebt der Hoppeditz, und zwar nicht nur als Symbol, sondern fast schon als Mitbewohner – mit Uniform, Flügel-Steckenpferd und einer gehörigen Portion Selbstironie.

Der Dünnwalder Hoppeditz ist zwar ein entfernter Cousin seines Düsseldorfer Namensvetters, aber eindeutig kölscher im Wesen: Er trägt eine rote Parodie-Uniform der Stadtsoldaten, reitet auf einem geflügelten Steckenpferd, und träumt sich hoch hinaus – auf den „Fidelen Olymp“. Diese Figur ist sogar rechtlich geschützt. Kein Scherz! Und wer durchs Veedel streift, findet ihn auch im Kreisverkehr auf einem Rondell thronen – ganz der jecke Held, der er ist.

Im Inneren des Hüsje geht es weiter mit Kuriositäten und Kostbarkeiten aus über acht Jahrzehnten Dünnwalder Karneval: Da hängen Mützen, die mehr erlebt haben als manche Politikerkarriere, Orden mit so klangvollen Namen wie der „Ewig Tropfende Goldene Wasserhahn“ oder der „Goldene Reibekuchen am fettigen Band“ – Kunstwerke der jecken Auszeichnungskultur. Und dann wären da noch Devotionalien großer kölscher Künstler wie Toni Geller oder Karl Berbuer. Alles echt, alles herrlich bekloppt – im besten Sinne des Wortes.

Das Hoppeditz Hüsje ist kein Museum zum Durchrauschen. Es ist ein Ort für Führungen mit Herz, Charme und einer Prise kölschem Wahnsinn. Wer hier reinmöchte, muss vorher einen Termin machen – spontane Besuche funktionieren nicht. Aber keine Sorge: Eine Mail an grosse-duennwalder-kg@web.de genügt, und schon steht der Tür zum jecken Mikrokosmos offen.

Kommentare