Man braucht keinen Ozean, um Meeresfeeling zu bekommen – manchmal reicht der Rhein. Ehrlich, wer braucht schon Delfine, wenn’s auch ein planschender Dackel in Rodenkirchen tut? Wenn der Sommer Köln wachküsst und die Menschen in Scharen ans Ufer pilgern wie die Lemminge zum Festival, wird aus dem Flussufer plötzlich die „Kölsche Riviera“ – mit mehr Kölsch als Côte d’Azur.
Rodenkirchen, Poll, Zündorf – das klingt im Sommer nicht nach Stadtteilen, sondern nach Cocktailkarten. Da riecht’s nach Sonnencreme, Bratwurst und leicht angebranntem Maiskolben. Die Musik kommt aus Bluetooth-Boxen, die irgendwo im Handtuchhaufen versteckt sind, und wenn der Wind günstig steht, hört man „Viva Colonia“ in drei verschiedenen Tempi gleichzeitig.
Hier ist Köln mal nicht laut, nicht hektisch – sondern einfach: „Lass ma jut sein“. Die Boote tuckern vorbei wie im Sonntagsmodus, der Himmel malt sich selbst ein Instagram-Filter drauf, und irgendwer kennt immer irgendwen, oder tut zumindest so, als wär man zusammen zur Grundschule gegangen.
Die Kölsche Riviera ist kein Ort. Sie ist ein Zustand. Ein bisschen Sonnenbrand, ein bisschen Sand im Bier, ein bisschen Liebe in der Luft. Urlaub mitten in der Stadt, oft ungeplant. Perfekt unperfekt. Und genau deshalb so richtig schön kölsch.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen