Wer durch Kölns Innenstadt schlendert, dem könnte plötzlich der Appetit auf Eis vergehen – oder ganz im Gegenteil: aufgehen! Denn seit März 2001 thront auf dem Dach der Neumarkt-Galerie ein kurioses Kunstwerk, das aussieht, als hätte ein Riese seine Eistüte fallen lassen. Und zwar mit voller Wucht. Die Skulptur mit dem charmanten Namen „Dropped Cone“ (zu Deutsch: „Runtergeklatschte Waffel“) stammt vom legendären Künstler-Duo Claes Oldenburg und Coosje van Bruggen – bekannt für ihre Liebe zu überdimensionierten Alltagsgegenständen, die plötzlich zu Kunststars werden.
Mit über zwölf Metern Höhe und rund drei Tonnen auf den Hüften – äh, der Waffel – ist diese XXL-Eistüte nicht gerade zu übersehen. Ein bisschen wirkt sie wie das verspielte Gegenstück zu Kölns gotischen Kirchtürmen. Während der Dom in den Himmel zeigt, zeigt die Tüte nach unten – vielleicht als Erinnerung daran, dass nicht alles im Leben nach Plan läuft.
Doch hinter dem klebrigen Spaß steckt auch Tiefgang: Die „Dropped Cone“ ist eine augenzwinkernde Kritik an der Schnelllebigkeit des Konsums. Heute gekauft, morgen geschmolzen – wie das echte Eis eben. Produziert wurde das gute Stück übrigens in San Francisco, bevor es die Reise über den Atlantik antrat – hoffentlich gut gekühlt!
Mittlerweile ist die Riesenwaffel ein beliebtes Fotomotiv, ein Wahrzeichen mit Schmunzelgarantie und ein Symbol dafür, dass Köln nicht nur Dombau kann, sondern auch jede Menge Humor und Kreativität im Gepäck hat. Wer also beim Stadtbummel nach oben schaut, bekommt vielleicht Lust auf ein Eis – oder einfach nur ein breites Grinsen.
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