Direkt vor der ehrwürdigen Kölner Minoritenkirche steht ein echtes Überbleibsel aus der Römerzeit – und nein, wir reden nicht von einem besonders alten Karnevalswagen. Es handelt sich um ein Stück der römischen Eifelwasserleitung, liebevoll auch „Römerkanal“ genannt. Dieses Bauwunder aus dem 1. Jahrhundert nach Christus hat damals nicht weniger als das antike Köln mit frischem Wasser aus der Eifel beliefert – ganze 95 Kilometer lang! Ohne Navi, versteht sich.
Täglich schoss da etwa ein olympisches Schwimmbecken voller Wasser (also rund 20.000 Kubikmeter) durch die Leitung. Damit wurden nicht nur Brunnen und Badehäuser versorgt, sondern vermutlich auch ein paar römische Badewannen mit Aussicht.
Das Stückchen Leitung vor der Minoritenkirche ist heute fein säuberlich mit einem Glasdach und Gitter geschützt. Wer genauer hinschaut, entdeckt meisterhaftes Mauerwerk aus Naturstein und dem römischen Superbeton „opus caementitium“. Hält scheinbar länger als jeder moderne Putz.
Also: Wer mal sehen will, wie die Römer Köln auf dem Trockenen gehalten haben, sollte hier unbedingt vorbeischauen. Antike Technik trifft moderne Fußgängerzone – und das ganz ohne Eintritt.
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