Der Petrusbrunnen – oder wie ihn die Kölner liebevoll nennen: „Drüje Pitter“ – ist so etwas wie der ewige Optimist unter den Brunnen. Seit 1870 ziert er die Südseite des Kölner Doms und steht dort rum, als hätte er nie woanders gestanden – was allerdings glatt gelogen wäre. Ursprünglich thronte er nämlich ganz standesgemäß am Ostchor, wurde dann aber im Laufe der Jahre öfter umgezogen als so mancher Student in Köln. Heute residiert er auf der Papstterrasse – klingt nobel, oder?
Gestiftet wurde das neogotische Schmuckstück von Königin Augusta, der späteren deutschen Kaiserin. Wahrscheinlich hatte sie ein Faible für Brunnenskulpturen mit Charakter – und der Pitter hat definitiv Charakter: Acht Meter hoch, mit einer Statue des Apostels Petrus obendrauf, der von da oben wahrscheinlich den besten Blick auf die Touristen mit Selfie-Sticks hat.
Seinen charmanten Spitznamen „Drüje Pitter“ verdankt der Brunnen seiner ausgeprägten Trockenphase – jahrzehntelang kam da kein Tröpfchen Wasser raus. Erst fehlten die Leitungen, dann lief die Technik eher nach dem Motto „Klappt nicht, gibt’s doch!“ Aber zum Glück kam die Bürgergesellschaft Köln von 1863 zur Rettung, polierte ihn auf und ließ endlich wieder Wasser fließen.
Heute ist der Petrusbrunnen nicht nur ein historisches Denkmal, sondern auch ein echter Publikumsliebling – ein Treffpunkt für Einheimische, Touristen und Tauben mit Sinn für Ästhetik. Wer in der Altstadt unterwegs ist, sollte dem „Drüje Pitter“ auf jeden Fall mal einen Besuch abstatten – auch wenn er mittlerweile gar nicht mehr so drüje ist.
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