Die Severinsbrücke – Kölns schrägstes Wahrzeichen (im wahrsten Sinne des Wortes)!
Wenn man Köln von oben betrachtet, sticht einem sofort ein riesiges, grünes A ins Auge – nein, das ist kein überdimensionierter Hinweis auf Schulnoten, sondern der charakteristische Pylon der Severinsbrücke. Diese schicke Schrägseilbrücke verbindet seit 1959 das linksrheinische Severinsviertel mit dem rechtsrheinischen Deutz – also quasi Kölsche Frohnatur mit rechtsrheinischem Pragmatismus.
Geboren wurde dieses Beton-Baby in den wilden 50ern, als Köln gerade dabei war, sich aus den Trümmern zu schütteln und sich auf den Weg in die "autogerechte Zukunft" zu machen. Fritz Leonhardt und Gerd Lohmer, die geistigen Väter der Brücke, haben sie so clever designt, dass man vom Pylon aus den Dom nicht nur sieht, sondern ihm gefühlt fast ins gotische Näschen kneifen könnte.
Mit knapp 700 Metern Länge, Platz für vier Autos nebeneinander (Stau inklusive), zwei Straßenbahnen, sowie separaten Wegen für Pedalritter und Fußvolk, ist die Brücke ein echtes Multitalent.
Natürlich blieb der Bau nicht ohne Drama – 1956 gab’s einen tragischen Unfall, der die dunkle Seite der Großprojekte aufzeigte. Dennoch wurde sie feierlich eröffnet und schnell zum Symbol des Wiederaufbaus.
Und dann kam HA Schult, der sich dachte: "Was der Eiffelturm kann, kann Köln auch!" – und zack, thronte eine neonleuchtende Weltkugel auf dem Pylon. Ein leuchtender Fingerzeig in die Zukunft – oder ein galaktischer Gag mit Kunstanspruch. Jedenfalls war sie lange genug da, um viele irritierte Blicke zu ernten.
Heute steht die Severinsbrücke unter Denkmalschutz – zurecht! Denn sie ist nicht nur ein Meisterwerk der Ingenieurskunst, sondern auch ein echtes kölsches Original: schräg, stabil, etwas eigenwillig – und einfach unübersehbar.
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